Gefühlige 3 Musketiere in lauer Sommernacht
Wer möchte kann derzeit auf der Freilichtbühne am Roten Tor in Augsburg einen schönen Abend beim Musical "3 Musketiere" verbringen und so auf einfache Art seinen Gefühlsakku wieder aufladen. Hier einige Anmerkungen dazu.
Eigentlich ist die Geschichte von Alexandre Dumas schrecklich. Intrigen bis zum Abwinken; Unerfüllte Lieben; Fragwürdige Männerehre und Männertreue; Und alles in den Wirren Europäischer Religionskriege. Was auf der Habenseite bleibt ist ein spannendes Degenabenteuer. Und dies bleibt auch im Musical von Bolland & Bolland genau so. Doch ein Musical bietet mehr. Zugespitzte Gefühlsextreme mit der gelungen Musik der beiden Bolland-Brüder, die bereits mit Falco zusammen gearbeitet haben. Erstaunlich finde ich immer wieder die Stilbreite der Augsburger Philharmoniker auf hohem Niveau. Auf hohem Niveau auch alle Sängerinnen und Sänger, ebenso wie Chor, Ballett und Statisterie. Qualitäten mag ich da nicht unterscheiden. Niemand fällt ab. Das muss genügen. Die große Spielfreude aller Darsteller spiegelt das Publikum mit Applaus. Dieser wird auf der Bühne gerne angenommen und steigert noch die Spiel- Sanges und Tanzfreude Aller. So wird alles Gute im Laufe des Abends immer besser. Theater eben. Die Handlung wird ohne Künstlichkeit auf die Bühne gebracht. Man kann ihr leicht und ohne Gedankenschwere folgen. So bleibt viel Raum im Herzen den kleinen und großen Dramen kollektiv mitzufühlen. Zu danken ist dies auch dem Regieteam, das das Publikum mit einer klaren Struktur, mit wohlgesetzten heiteren Pointen (ich lache auch gerne über Sparwitze) und mit gelungenen Pointen durchs Geschehen leitet. Wer will kann sich an der einen oder anderen Anspielung auf Anderes erfreuen.
Gefühlige 3 Musketiere in lauer Sommernacht